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Online-Vortragsreihe: Antisemitismus, antimuslimischer Rassismus und der Nahostkonflikt

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Einige SCI-Zweige organisieren gemeinsam eine 5-teilige Vortragsreihe zum Nahost-Konflikt. Die Reihe soll dazu dienen, mehr Verständnis für unterschiedliche Perspektiven zu schaffen. Wir laden herzlich zu den ersten informativen Online-Veranstaltungen ein. Alle Veranstaltungen finden auf Englisch statt. 

Ganz besonders möchten wir dazu einladen, zu den Vorträgen zu kommen, über deren Themen man noch wenig weiß oder mit deren Perspektiven man sich bisher weniger intensiv beschäftigt hat.

 

Nächste Termine:

 

  1. Dienstag, 18. März

Geschichte des Konflikts durch meine persönliche Reise (mit Nijme Berdugo)

Nijme Berdugo ist Jüdin, die ursprünglich aus Tel Aviv stammt, jetzt in Barcelona lebt und den Holocaust in dritter Generation überlebt hat.

Nijme ist eine engagierte Menschenrechtsaktivistin mit Schwerpunkt auf dem Westjordanland und eine erfahrene Fotoreporterin, die Geschichten aus der Region dokumentiert. Im Rahmen ihrer Arbeit organisiert und leitet sie Bildungsseminare, Vorträge und Workshops, die sich mit kritischen Themen wie Wasser als Waffe, Identität, Zionismus, Antisemitismus und den Herausforderungen für gefährdete palästinensische Gemeinschaften befassen. 
Der Workshop wird sich mit den historischen Wurzeln des Konflikts befassen und sich dabei auf den westlichen Imperialismus und den Zionismus als miteinander verbundene Kräfte konzentrieren.

Diskutiert wird:

  • Das koloniale Apartheidsystem und seine Auswirkungen
  • Menschenrechtsaktivismus
  • ökologische Dimensionen des Konflikts, einschließlich Landkontrolle, Entwaldung und „grünem Kolonialismus“
  • Zionismus und die Unterscheidung zwischen Antizionismus und Antisemitismus.

 

  1. Dienstag, 25. März

Überschneidung von antipalästinensischem Rassismus mit Islamophobie und antiarabischem Rassismus (mit Alaa Amro)

  • Erkundung, wie sich diese Formen der Diskriminierung überschneiden und gegenseitig verstärken
  • praktische Empfehlungen für Aktivisten, wie sie wirksam reagieren können
  • Fakten und Beispiele aus einer Reihe von akademischen und zivilgesellschaftlichen Quellen.

 

  1. Mai (Datum wird noch bekannt gegeben) 

Diskussionsraum - Wie geht es weiter mit dem Thema im SCI

Nach dem intensiven Input der vorangegangenen vier Sitzungen planen wir eine Diskussionsrunde speziell für Personen, die in SCI-Strukturen involviert sind, um die Erkenntnisse aus der Reihe zu diskutieren und zu überlegen, wie das Thema in SCI weitergeführt werden kann.

 

 

Im Anschluss an jeden Vortrag gibt es Raum für Diskussionen. 

Uhrzeit: jeweils 18–20 Uhr, online 
Kontakt und Anmeldung: participacio@scicat.org (Carla von SCI Katalonien)

Seid dabei und erweitert euren Blick auf dieses vielschichtige Thema! 

 


Vergangene Termine 

  1. Mittwoch, 05. März 2025 

Online-Veranstaltung zum Thema Antisemitismus (mit Bijan Razavi)

Der erste Vortrag beleuchtet die Geschichte des Antisemitismus – von den Ursprüngen des Antijudaismus bis zur heutigen antisemitischen Israelkritik. Der Referent, Bijan Razavi, kommt von der Bildungsstätte Anne Frank.

Beschreibung
In diesem Vortrag werden die verschiedenen Erscheinungsformen des Antisemitismus aufgezeigt. Heutige Formen des Antisemitismus äußern sich oft auf Umwegen: in geschichtsverfälschenden Äußerungen, im Hass auf Israel, in verkürzter Eliten- und Kapitalismuskritik und in Verschwörungsnarrativen. Auch die (sozialen) Medien und die Populärkultur spielen eine zentrale Rolle bei der Verbreitung von Ressentiments und Stereotypen. Dabei ist es nicht immer einfach, den antisemitischen Kern von Aussagen, Beiträgen oder Bildern zu erkennen.
Der Vortrag beleuchtet die Tradition antijüdischer und antisemitischer Narrative seit dem Mittelalter aus historischer Perspektive. Anhand von Beispielen aus verschiedenen Epochen wird die Wandlungsfähigkeit verschiedener Formen antisemitischer Welterklärungen und ihre unterschiedlichen Erscheinungsformen in der Gegenwart aufgezeigt. Die Funktionen antisemitischer Narrative werden ebenso diskutiert wie die Auswirkungen auf die Betroffenen.

Zu den behandelten Themen gehören:
- Antisemitische Narrative im Umgang mit Israel: wo Kritik aufhört und Antisemitismus beginnt
- Antisemitische Codes und Bilder in aktuellen Debatten
- Formen der Nacherzählung von traditionellen antisemitischen Narrativen
- Anzeichen für antisemitische Äußerungen und „Umwegkommunikation“
- Der Umgang mit antisemitischen Äußerungen im privaten & beruflichen Kontext oder in der analogen und digitalen Welt.

 

  1. Montag, 10. März 2025

 Der Nahostkonflikt aus israelischer Sicht (mit Samuel Stern)

Im zweiten Vortrag widmen wir uns dem Nahostkonflikt, zeigen verschiedene Perspektiven auf und thematisieren antisemitische Berichterstattung sowie die Interessen der Akteure in der Region und weltweit. Der Referent, Samuel Stern, kommt von der Bildungsstätte Anne Frank.

Beschreibung
Wenn über den israelisch-palästinensischen Konflikt gesprochen wird, werden Rassismus und Antisemitismus oft auf der Grundlage von Projektionen und Konstruktionen reproduziert. In den seltensten Fällen richtet sich die Debatte auf die Menschen und das Leid vor Ort. In diesem Vortrag wollen wir uns zum einen mit diesem Mechanismus auseinandersetzen und zum anderen verschiedene Ansätze und Ausgangspunkte des jahrhundertealten Konflikts zwischen zwei völlig legitimen und gültigen nationalen Bewegungen aus mehreren Perspektiven analysieren. Dabei werden wir uns auf die britische Mandatszeit, die Zeit um den ersten israelisch-arabischen Krieg und die Nachkriegszeit bis hin zu den Osloer Prozessen konzentrieren.

Zu den behandelten Themen gehören:
- Überidentifikationen, Projektionsflächen beim Gespräch über Israel/Palästina
- Rassistische und antisemitische Verarbeitung des Konflikts
- Britische Mandatszeit
- Erster israelisch-arabischer Krieg und seine Folgen für Gesellschaft und Politik
- Gesellschaftliche und politische Entwicklungen bis zum Oslo-Prozess